Sonnenheimweh.de ist eine Loseblattsammlung von Momenten,
denen etwas Besonderes innezuwohnen schien. Dabei sind es nicht Worte
oder Bilder, die poetische Augenblicke erschaffen. Sie bilden nur
den Nachklang einer leisen Faszination. Wie Seismogramme, die vielleicht
das Achselzucken oder Kopfschütteln aufzeichneten, den vertieften
Atemzug oder ein Herz, das höher schlug. Jenes Nadelzittern,
das wir für Stille halten, wenn große Erschütterungen
unsere Skalen eichten. Und doch: etwas, das ausschlaggebend bleibt.
Der Name ist einem Zitat von Christian Morgenstern entlehnt:
“Der Mensch ist immer ein Phänomen. Er sieht nicht
schön aus: Irgendwie heißt sein Name und Ruhelos sein Schuh, sein Rock heißt Elend, seine Zunge Eitelkeit, sein Eingeweide
Wollust, sein Herz Flamme, sein Auge Sonnenheimweh, sein Wanderstab Nirgendsheim und seine bittere Nahrung Er selbst.“
— zit. aus: Gelegentliches (Zum Thema Strindberg.), 1904